2009/04/24

Alter sticht Geschlecht – gar kein Problem

Meine Woche stand ganz unter dem Motto: Wie rede ich richtig. In einem Seminar am Dienstag wurde mir bereits eingebläut nicht aus allem ein Problem zu machen und mir fiel auf, wie voll von Problemen die Service-Welt ist. Beispiel Kellnern:

Gast: „Könnten Sie mir ein Bier bringen?“
Kellner: „Kein Problem.“

Dass es in einer Bar ein Problem sein könnte, ein Bier zu bekommen hat der Gast wahrscheinlich noch gar nicht geahnt. Genau so verhält es sich mit „Selbstverständlich.“

Gast: „Könnte ich statt des Bieres einen Wein haben?“
Kellner: „Selbstverständlich“

Klar, selbstverständlich – der Gast ist ja auch eben der Gast. Seit dem Seminar sage ich jetzt nur noch „Ja, gerne“ oder auch variiert als „Sehr gerne“ – oder zumindest versuche ich es. Erst gestern ist mir dann doch wieder ein Problem raus gerutscht…

Außerdem habe ich diese Woche gelernt, wem man in einer Runde Leute als erstes die Hand reicht. Alter sticht Geschlecht, war bislang das einzige was ich wusste. Aber über dem Alter steht noch die Beziehung. Somit muss ich meinem Freund vor dem alten Herrn, vor dem jungen Mädel die Hand reichen. Und als aller erstes dem Rang höchsten. Also Politikern in Ämtern, Adel und so weiter.

Herr Merkel wird außerdem nicht als Herr Bundeskanzler angesprochen. Wäre Angela Merkel jedoch Gräfin oder Botschafterin käme auch Herr Merkel in den Genuss der Ansprache Herr Graf oder Herr Botschafter.

Außerdem habe ich meine Professoren immer falsch angesprochen. Man sagt nämlich weder Herr Schmidt, noch Professor Schmidt, sondern Herr Professor Schmidt.

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