2009/05/05

Inselschafe

Das lange Wochenende wurde von passend gutem Wetter eingeläutet und ich konnte das grüne Wolfsburg mal richtig kennen lernen. Dachte ich. Doch was ich bekam war lediglich ein Einblick, denn diese Stadt ist ziemlich grün.

Vorzeigestück ist der Allerpark in dem seit 1998 immer wieder neue Projekte realisiert werden. Eines davon ist die Volkswagen Arena, Heim des VFL, der auch gleich nebenan trainiert. Aufgrund der guten Wetter- und Tabellenverhältnisse schauten beim Training am 1. Mai gleich ein paar Hundert Leute zu.

Ein anderes Projekt ist der Wake-Park, eine Wasserskianlage in der in erster Linie echte Könner um die Insel in der Mitte düsen. Auf dieser Insel leben vier Schafe – zwei Schwarze, zwei Weiße. In erster Linie leben sie dort, damit niemand den Rasen auf der Insel mähen muss. Aber sie leben auch dort, um den Wolfsburgern zu zeigen was sie sind: Inselschafe.
Inselschafe mit Autostadt- und Kraftwerktürmen im Hintergrund

Obwohl in der Region um Wolfsburg die Zahl der Kurzarbeiter bereits sehr hoch ist (Helmstedt hat bereits 29,81 Prozent – siehe http://www.zeit.de/2009/19/Karte-19), scheint die Wirtschaftskrise in Wolfsburg noch nicht angekommen zu sein. Nicht wenige Werksmitarbeiter bekommen im Moment sogar Bonuszahlungen – Umweltprämie sei Dank.

Im Moment gibt es zu viel Arbeit um über Krise nachzudenken. Auch wenn nicht gerade die verbrauchärmsten Autos in Wolfsburg gefertigt werden (neben Golf und Golf Plus die beiden Geländewagen Tiguan und Touareg) kann noch niemand über Absatzprobleme klagen, die einzigen gestrichenen Stellen in Deutschland sind bisher 1.650 Leiharbeiter.

Und so arbeitet Wolfsburg, wie gewohnt. Man lebt auf seiner grünen Insel vor sich hin, feiert, baut Autos und zieht mit dem Wake-Board Runden um die Inselschafe, die wirklich niemals etwas von der Krise mitbekommen werden, es sei denn das Gras geht aus.

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